Aus ihrem Auslandssemester in Paris berichtete meine Schwester seinerzeit von der Erheiterung ihrer Kommilitoninnen angesichts der Tatsache, dass sie Mohrrüben in aller Öffentlichkeit im Ganzen aß – und dass dies nicht nur eine Eigenheit von ihr sei, sondern in Deutschland allgemein durchaus nicht unüblich.
Wie man sieht, ist (oder war?) das Knabbern unzerteilter Karotten auch in der Schweiz verbreitet. So sehr die gut gelaunten Aargauer Damen jedoch dazu einladen mögen, es ihnen gleichzutun, haben wir uns letztendlich dann doch dafür entschieden, zum Osterkaffee die Möhrchen in geraspelter und weiterverarbeiteter Form zu uns zu nehmen.
Rezept
für eine Springform mit 28 cm Durchmesser
300 g Mohrrüben
150 g gemahlene Mandeln
150 g gemahlene Haselnüsse
100 g Mascobado (oder anderer Zucker)
5 Eier
50 g Mehl
1 gestr. TL Zimt
1 Prise Nelkenpulver
1 Zitrone, unbehandelt
Puderzucker
Zitronensaft
evtl. 50 g gehobelte Mandeln
* * *
Den Rand der Springform buttern, den Boden mit Backpapier belegen. In einer Schüssel die gemahlene Nüsse mit Mehl und Backpulver vermengen. Karotten raspeln, Zitrone abreiben, Eier trennen. Eigelb und Zucker schaumig rühren, Karotten, Gewürze, die Zitronenschale und den Saft einer halben Zitrone dazugeben. Eiweiß steif schlagen, kurz vor Ende eine Prise Salz dazugeben. Abwechselnd Nuss-Mehl-Gemisch und Eischnee zu den Karotten geben. In die Springform füllen und in den kalten Ofen auf die unterste Schiene stellen. 50-60 Minuten bei 180 °C backen. 10 Minuten in der Form ruhen lassen, dann aus der Form nehmen und abkühlen lassen und am besten einen Tag im Kühlschrank durchziehen lassen.
Zur Deko: mein Versuch, die gerösteten Mandelblättchen mit Zitronen-Zuckerguss an den Kuchenrand zu kleben, war nur leidlich erfolgreich. Auch meine Idee, den Kuchen mit Puderzucker zu bestäuben, war nicht ideal. Saftig soll er sein, der Kuchen, was zur Folge hat, dass der Puderzucker schnell durchweicht. In Zukunft werde ich klassisch schweizerisch den Kuchen ganz mit Zitronenzuckerguss überziehen.