Wie das Warten auf den endgültigen Frühlingsdurchbruch erfordert auch dieser Eintopf ein bisschen Geduld – Geduld, die sich in beiden Fällen aufs Sprießen und Wachsen bezieht. Doch während es beim Frühling bitteschön Blütenpracht oder zumindest üppiges Grün sein soll, gebe ich mich bei den Dicken Bohnen schon mit blassen Keimlingen zufrieden; die satte Farbe wird durch pürierten Mangold erschummelt. Trotzdem sollte man je nach Zimmertemperatur 3 bis 4 Tage für den Keimprozess einplanen und für den Kochtag selbst einen Tag mit Muße, denn vor dem Kochen muss zunächst von jedem Bohnenkern die recht zähe Außenhaut entfernt werden. Das geht aber schneller als es sich anhört, und wie die verwandten Aktivitäten Mandeln häuten oder Erbsen döppen hat auch diese Tätigkeit durchaus meditative Qualitäten. Lohnen tut sich der Aufwand auf alle Fälle; ich bereite, wenn ich schon mal dabei bin, gleich mehrere Portionen Bohnen vor, friere sie ein und bin nach dem Auftauen in einer guten halben Stunde fertig.
Rezept
für 2 üppige Portionen
gut 150 g getrocknete Dicke Bohnen (am ehesten in „orientalischen“ Geschäften erhältlich)
400-500 g Mangold
2 gehäuft EL Reis
1 Zwiebel
3 Zehen Knoblauch
1 Bund Koriander