Neugierig gemacht durch die Prophezeihung eines kochbuchversierten Antiquars, die georgische Küche sei die kommende kulinarische „Entdeckung“, habe ich mir vor einiger Zeit das von ihm empfohlene Buch sofort und nach nur oberflächlichem Durchblättern gekauft. Beim genaueren Sichten der Rezepte zeigte sich dann aber, dass in Georgien Walnüsse offenbar ein zentrales Grundnahrungsmittel sind, und ausgerechnet auf Walnüsse ist A. allergisch. Somit war das Thema erst mal vom Tisch, bis es sich neulich auf einer Feier in Form eines hammerleckeren, in Walnuss-Sauce schwimmenden Hühnchens wieder in Erinnerung rief. In der Hoffnung auf ebenso verlockende, aber nusslose Gerichte durchsuchte ich in den folgenden Tagen das Internet und entdeckte tatsächlich die ein oder andere Alternative, vor allem aber Unmengen von vor Walnüssen nur so strotzenden Köstlichkeiten. Da ich, ganz nebenbei, Walnüsse liebe und auch vertrage, kapitulierte ich schließlich vor dem mich am meisten lockenden Rezept: Pkhali, ein, nun ja, Pamps aus Walnüssen, Kräutern und verschiedenen Gemüsen. Für mich gab es das Original, für A. eine entschärfte Allergikervariante. Volltreffer (beide Versionen)!
Es sieht übrigens sehr hübsch aus, wenn man – für ein Buffet oder einfach nur einen besonders schön gedeckten Tisch – das fertige Phkali zu leicht abgeflachten Bällchen formt und mit Granatapfelkernen bestreut. Nachdem wir uns total verkalkuliert hatten, wie lange es brauchen würde, die benötigten Kräutermengen kleinzuhacken, wollten wir jedoch nur noch essen und keinerlei Zeit mehr mit Dekogepussel verbringen. Später mal.
Rezept
600 g Spinat
oder 500 g Rote Beete
100 g Walnüsse / Mix aus Mandeln, Haselnüssen und Macadamianüssen
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
15 g Koriander
15 g Petersilie
10 g Estragon
2-3 EL Essig
1 TL Koriander
1/2 TL Paprika
1/2 TL Schabzigerklee
Salz, Pfeffer
zum Anrichten: Granatapfelkerne, Salatblätter
dazu: Brot, rohes Gemüse (Gurken, Karotten, Kohlrabi…)
* * *
für die Version mit Spinat: Spinat putzen, blanchieren, gut ausdrücken (ein bisschen von der Flüssigkeit auffangen) und sehr sehr fein hacken
für die Version mit roter Beete: Rote Beete kochen (oder im Ofen backen, macht sich im Rezept wahrscheinlich noch besser, da aromatischer), schälen, auf der feinen Reibe reiben und etwas ausdrücken (ein bisschen von der Flüssigkeit auffangen).
Kräuter so fein wie möglich hacken. Nüsse im Mixer pürieren oder hacken und im Mörser/mit einem breiten Messer zerdrücken. Alle Zutaten zu einer pastösen Masse vermischen, wenn sie zu trocken ist, noch etwas von der Gemüseflüssigkeit zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, hübsch anrichten und servieren.